FRISSON

Kugelmenschen / Zyklus

Kugelmenschen sind Wesen der Antike, aus einem Mythos von Platon. Demzufolge waren die Menschen einst kugelförmig, mit vier Händen und Füßen und zwei Gesichtern, die in entgegengesetzte Richtungen schauten. So konnten sich die Kugelmenschen schnell fortbewegen, nicht nur aufrecht, sondern auch wie ein Turner, der ein Rad schlägt. In ihrem Übermut wollten sie die Götter angreifen. Dies erzürnte Zeus und seine Götter-Kollegen und daher zerschnitten sie die Kugelmenschen in die zweibeinigen Wesen, die wir heute sind.

Seither leiden die Menschen schwer unter der Trennung von ihren anderen Hälften. Sie umschlingen einander – wie in meinen Bildern – in der Hoffnung zusammenzuwachsen und so ihre Einheit wieder zu gewinnen. Dies geschieht dem Mythos zufolge in der sexuellen Vereinigung, aber eben nur kurzzeitig und vorübergehend. Daher suchen wir Rest-Menschen weiterhin nach der anderen Hälfte, und das erotische Begehren ist nichts anderes als die Sehnsucht nach der verlorenen Ganzheit.

 

Projektdetails
  • Datum2019
  • Format40 x 40 cm
  • Acryl auf Leinwand
  • PreisSOLD